Mit dem Autozug ging's von Wien Südbahnhof
nach Villach. Dies war unnötig, denn mit Ver- und Entladung, dauerte die
Bahnreise fast 6 Stunden !
Um die verlorene Zeit aufzuholen, über
die Autobahn nach Lignano.
Nach langem suchen, Appartement von Tochter,
Freund und Enkelsohn gefunden. Da am Strand in der 26. Liegestuhl- Reihe kein Meer
zu sehen war, am nächsten Tag Weiterfahrt nach Südtirol.
2. Tag:
Nachdem ich mich am alten Fischereihafen von
Lignano mit einem ausgezeichneten Cappuccino gestärkt hatte, ging die Fahrt los.
Über kleine Landstraßen sollte die Route nach Meran führen. Daß ich vernünftiger Weise auf die Mitnahme geeigneten Kartenmaterials verzichtete,
war genau richtig. Vor Conegliano mußte ich einer Umleitung folgen, welche mich
dann hoffnungslos in der Botanik verkommen ließ. Nach einem Umweg von ca. 50 km
- der mich durch kaum befahrene, wunderschöne Gegenden führte - erreichte
ich wieder meine geplante Route.
So kam ich schließlich am Abend an meinem
Etappenziel (Dorf Tyrol) oberhalb von Meran gelegen, "geschlaucht" an. Hatte
Glück, fand eine wunderschöne Pension mit hauseigenem Pool und überaus
freundlichen Wirtsleuten ( Wirt ist auch ein Biker).
3. Tag:
Mein Weg führt mich weiter durch das herrliche
Passeier Tal nach San Leonardo in Passiria zum "Sandwirt". Hier war der
Geburtsort des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas HOFER (1767 - 1810). Die
Einkehr beim "Sandwirt" ist ein Muss!
Gestärkt mit einem deftigen Imbiss, beginnt
nun der Aufstieg zu meinem Ersten richtigen Berg, dem "TIMMELSJOCH". Kehre um
Kehre kämpfe ich mich, vorbei an der grandiosen Landschaft dem Gipfel entgegen.
Mit stolzgeschwellter Brust gönnte ich mir in 2509 m Seehöhe ausnahmsweise ein
kleines Bierchen.
Weiter durch das malerische Ötztal ins Kühtai.
Die Kühtaier Landesstraße (L 237) führt zwar durch eine sehr schöne
Landschaft, ist aber Straßenbelagsmäßig eine "Rumpelpiste". Da es hier keine
Weidezäune gibt, sind auf der Straße liegende Kühe keine Seltenheit! Also
erhöhte Vorsicht - besonders auf Kuhdung -. Bei einer Rast in der Ortschaft KÜHTAI musste ich unwillkürlich an den Film "The World of Suzie Wong" denken.
Die Hauptdarstellerin des Films, Nancy KWAN, hatte vor langer Zeit einen
ansässigen Hotelier geheiratet und hier gelebt.
Die Fahrt geht weiter über Innsbruck, den
Gerlos, nach Zell am See. Nachdem ich in Thumersbach Quartier bezogen hatte,
begann es fürchterlich zu regnen.
4. Tag:
Aufstehen mit den ersten Sonnenstrahlen,
Wetterbericht im Fernsehen - hervorragend, also Frühstücken und ab. Geplant ist
der Groß Glockner.
Bei herrlichem Wetter beginnt von Bruck -
Fusch aus der nie enden
wollende Aufstieg. Außer sehr vielen Radfahrern, denen ich überaus großen
Respekt zolle, wenig Verkehr. Im Vergleich zum Timmelsjoch, breit ausgebaute
Kehren und ausgezeichneter Straßenbelag. Ein Abstecher zur Edelweißspitze (
höchster Punkt 2571 m) lohnt sich allemal. Bei schönem Wetter ist einem der
Blick auf 30 Dreitausender vergönnt. Abwärts übers Fuscher Törl - einer der
schönsten Foto Standorte - zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe (2369 m). Hier
steht man direkt vor Österreichs höchstem Berg, dem Groß Glockner (3798 m), und
dem Pasterzen Gletscher. Dutzende Murmeltiere tummeln sich vor den Besuchern. Im
Besucherzentrum ist die Ausstellung "Groß Glockner" sehenswert.